Katzen sind wahre Meister darin, uns mit einem einzigen Blick klarzumachen, dass ihnen gerade langweilig ist. Besonders Wohnungskatzen, die nicht jagen oder draußen herumstreifen können, brauchen täglich geistige und körperliche Beschäftigung. Spielzeug ist dabei nicht nur ein nettes Extra, sondern ein wichtiger Teil ihrer artgerechten Haltung.
Doch mal ehrlich: Viele gekaufte Katzenspielzeuge sind teuer, gehen schnell kaputt oder landen nach zwei Tagen unbeachtet in der Ecke. Dabei kannst Du mit ein paar einfachen Mitteln selbst spannende Spiele basteln – oft sogar aus Dingen, die Du ohnehin im Haus hast. So bekommst Du individuelles, sicheres und abwechslungsreiches Katzenspielzeug, das perfekt zu Deinem Vierbeiner passt.
Die richtige Materialwahl für Katzenspielzeug
Bevor Du loslegst, solltest Du ein paar Grundregeln beachten. Verwende möglichst natürliche, robuste und ungiftige Materialien. Stoffreste aus Baumwolle, Filzplatten, unbehandeltes Holz, Juteseile oder dickere Schnüre sind ideal.
Achte darauf, dass Fäden, Bänder oder Federn nicht so locker sitzen, dass sie leicht verschluckt werden können. Wenn Du Kleber nutzt, wähle am besten ungiftigen Bastelkleber ohne Lösungsmittel.
Katzen lieben außerdem sensorische Reize – also Spielzeuge, die rascheln, klappern oder federn. Knisterfolie, Papier, getrocknete Blätter oder Glöckchen (gut befestigt!) wecken den Jagdinstinkt. Dabei gilt: Sicherheit geht vor – alles, was verschluckt oder abgesplittert werden kann, hat im Spielzeug nichts zu suchen.
Materialtipps für sicheres Katzenspielzeug
Lege Dir am besten gleich ein kleines „Bastelset für Katzenspielzeug“ zu. Darin könnten folgende Dinge enthalten sein:
- Baumwollreste oder Filz
- Ungiftiger Bastelkleber
- Stabile Schnur oder Juteseil
- Federn (aus dem Bastelbedarf, nicht von draußen)
- Knisterpapier oder Backpapier
- Leere Kartons und Toilettenpapierrollen
- Keuthen, Marianne(Autor)
Tipp: Vermeide alles, was splittert, scharfe Kanten hat oder leicht verschluckt werden kann.
DIY-Spielideen für Katzen – kreativ und einfach
Es gibt unzählige Möglichkeiten, Spielzeug selbst zu machen. Hier findest Du Ideen, die sich leicht umsetzen lassen, kaum Geld kosten und für stundenlangen Spielspaß sorgen.
1. Federspiel an der Schnur
Ein absoluter Klassiker ist die Federangel. Du brauchst einen stabilen Holzstab, eine reißfeste Schnur und ein paar Federn. Die Federn bindest Du mit einem festen Knoten an das Ende der Schnur, den Stab hältst Du oben. Schon kannst Du das Spielzeug durch die Luft wirbeln oder über den Boden ziehen.
Katzen reagieren instinktiv auf die flatternde Bewegung – es imitiert eine fliegende Beute. Variiere die Geschwindigkeit, verstecke die Federn kurz hinter Möbeln und lasse sie dann wieder hervorschnellen. So bleibt das Spiel spannend.
Material: Holzstab, reißfeste Schnur, Federn, Klebeband oder Knoten
So geht’s:
- Schneide die Schnur auf ca. 1 Meter Länge.
- Befestige ein Bündel Federn am Ende der Schnur – am besten mit einem festen Knoten.
- Wickele das andere Ende der Schnur mehrmals um den Stab und fixiere es mit Klebeband oder einem Knoten.
- Bewege die Federn in schnellen, unregelmäßigen Bewegungen über den Boden oder durch die Luft.
Tipp: Nutze unterschiedliche Federgrößen oder kombiniere sie mit Stoffbändern, um das Jagderlebnis zu variieren.
2. Raschelball aus Papier
So simpel und doch so effektiv: Ein einfaches Stück Papier kann für Deine Katze der Hit sein. Knülle Backpapier, Packpapier oder sogar eine leere Bonbontüte zu einer kleinen Kugel. Der knisternde Sound spricht den Spieltrieb an.
Du kannst den Ball noch interessanter machen, indem Du ein wenig Katzenminze hineingibst oder ihn in ein Stück alten Stoff einnähst. Für Katzen, die gerne Dinge tragen, eignet sich ein kleiner Ball besser, während größere Kugeln zum Herumstoßen perfekt sind.
Material: Backpapier, Packpapier oder unbedrucktes Geschenkpapier, optional Katzenminze
So geht’s:
- Schneide ein quadratisches Stück Papier (ca. 20 × 20 cm).
- Knülle es zu einer lockeren Kugel, sodass es schön raschelt.
- Optional: Gib etwas Katzenminze ins Innere.
- Wirf den Ball und beobachte, wie Deine Katze ihn jagt.
Tipp: Achte darauf, dass das Papier nicht mit Druckfarben bedruckt ist – diese könnten giftig sein.
3. Karton-Labyrinth
Katzen und Kartons – eine Liebe für die Ewigkeit. Wenn Du den Spaß noch steigerst, wird daraus ein richtiges Geschicklichkeitsspiel. Nimm einen größeren Karton, schneide mehrere Löcher in verschiedenen Größen in die Seiten und lege im Inneren Bälle, kleine Spielmäuse oder Leckerli.
Deine Katze wird versuchen, mit den Pfoten hindurchzugreifen und die „Beute“ herauszuholen. Das trainiert Geduld, Koordination und sorgt für mentale Auslastung.
Material: Großer Karton, Cuttermesser, kleine Bälle oder Spielmäuse, ggf. Leckerli
So geht’s:
- Schneide in die Seiten des Kartons mehrere Löcher in verschiedenen Größen.
- Lege ein paar Spielzeuge oder Leckerli hinein.
- Stelle den Karton so auf, dass die Katze gut herankommt.
- Beobachte, wie sie versucht, ihre „Beute“ zu erwischen.
Tipp: Du kannst mehrere Kartons verbinden oder unterschiedliche Hindernisse einbauen, um den Schwierigkeitsgrad zu steigern.
4. Intelligenzspiel aus Toilettenpapierrollen
Leere Toilettenpapierrollen sind perfekt für kleine DIY-Projekte. Stelle mehrere Rollen nebeneinander in eine flache Kiste oder klebe sie auf einen Kartonboden. Dann kannst Du Leckerli oder kleine Bällchen hineingeben.
Die Katze muss mit der Pfote hineingreifen, um sie herauszuholen. Das fördert Geschicklichkeit und Konzentration. Für mehr Herausforderung kannst Du die Öffnungen teilweise mit Papier abdecken.
Material: Leere Toilettenpapierrollen, Kartonunterlage, ungiftiger Kleber, Leckerli
So geht’s:
- Stelle mehrere Rollen aufrecht nebeneinander auf die Kartonunterlage.
- Fixiere sie mit Kleber, damit sie nicht umfallen.
- Fülle Leckerli oder kleine Bällchen hinein.
- Lasse die Katze ausprobieren, wie sie drankommt.
Tipp: Auch Küchenpapierrollen eignen sich – sie bieten mehr Tiefe und erfordern etwas mehr Einsatz.
5. Socken-Maus mit Katzenminze
Alte Socken bekommen hier ein zweites Leben. Fülle sie mit Stoffresten, Füllwatte oder Papier, gib etwas Katzenminze dazu und binde die Öffnung fest zu. Du kannst den Socken so lassen oder ihm mit Filz kleine Ohren und einen Schwanz ankleben.
Diese „Maus“ ist weich, leicht zu packen und kann von der Katze durch die Wohnung getragen oder bekämpft werden.
Material: Alter Baumwollsocken, Füllwatte oder Stoffreste, Katzenminze, Schnur
S
So geht’s:
- Fülle den Socken mit Stoffresten oder Füllwatte.
- Gib etwas Katzenminze dazu.
- Binde den Socken am offenen Ende fest zu.
- Optional: Nähe Filzohren und einen Schwanz an.
Tipp: Wenn Du den Socken knotenförmig bindest, entsteht zusätzlich ein interessanter Griff für die Katze.
So bleibt das Spielzeug lange interessant
Katzen sind neugierig – aber sie gewöhnen sich schnell an Dinge. Wenn ein Spielzeug zu oft herumliegt, verliert es an Reiz. Deshalb lohnt es sich, eine kleine Spielzeugrotation einzuführen. Lagere einige Teile außer Sicht und hole sie erst nach ein bis zwei Wochen wieder hervor.
Auch das Kombinieren verschiedener Elemente kann helfen: Befestige den Raschelball mal an der Angel, lege die Sockenmaus in das Karton-Labyrinth oder verstecke Leckerli im Federbündel. Kleine Veränderungen machen oft einen großen Unterschied.
Sicherheit und Aufsicht
So kreativ Du auch bist – Sicherheit steht immer an erster Stelle. Lasse Deine Katze nicht unbeaufsichtigt mit Spielzeugen, die kleine Teile enthalten oder bei denen sich Bänder leicht umwickeln könnten. Prüfe regelmäßig, ob Nähte, Knoten oder Befestigungen noch fest sind.
Wenn ein Spielzeug beschädigt ist, repariere es sofort oder entsorge es. Besonders Schnüre und Federn sollten nach dem Spielen weggeräumt werden, um ein Verschlucken zu verhindern.
FAQ – Häufige Fragen
1. Wie oft sollte ich mit meiner Katze spielen?
Mehrere kurze Spielsessions am Tag sind ideal. Schon 10–15 Minuten pro Einheit können den Bewegungsdrang stillen und Langeweile vorbeugen.
2. Welche Materialien sind tabu?
Alles, was splittern kann (z. B. dünnes Plastik, Holzstäbchen), scharfe Kanten hat oder giftige Farben enthält, solltest Du vermeiden. Auch Gummibänder und Haargummis sind gefährlich, da sie verschluckt werden können.
3. Ist Katzenminze für alle Katzen geeignet?
Nein, etwa ein Drittel aller Katzen reagiert nicht darauf. Für die anderen kann es sehr anregend wirken – aber nur in Maßen einsetzen, damit der Effekt nicht nachlässt.
Checkliste – Katzenspielzeug selber machen
- Sichere, ungiftige Materialien wählen
- Keine scharfen Kanten oder verschluckbaren Kleinteile
- Spielzeug individuell an Vorlieben der Katze anpassen
- Abwechslung schaffen durch Spielzeugrotation
- Katzenminze oder Baldrian sparsam verwenden
- Regelmäßig auf Beschädigungen prüfen und bei Bedarf austauschen